Veggie Schnitzel von Rügenwalder & Co. – ein sinnvoller Trend?

Der Anteil der Marken, die neben Tierprodukten vegetarische und vegane Alternativen anbieten, steigt stetig an. Ob Veggie Schnitzel oder Schoko Dessert, diesen Trend können hungrige Veganer nur befürworten. Trotzdem gibt es Verbraucher, die solche Unternehmen nicht unterstützen möchten. Wir klären auf was für und gegen diese Produkte spricht.


Wir machen es kurz und verraten gleich: Veggie-Produkte von Fleischproduzenten begrüßen wir sehr. Konsumenten erlangen jedoch keine Informationen zu Beweggründen dieser Unternehmen. Den Marken wird unterstellt, dass sie damit nur ihr Image polieren möchten. Wiederum andere sagen, dass Unternehmen Fleischersatz nur als zusätzliche Produkte in ihr Portfolio aufnehmen und den Teil der Produktion von Tierprodukten nicht minimieren möchten. Für einige Veggies gilt deshalb die Sorge, dass sie trotzdem indirekt Tierquälerei unterstützen würden.


Genug Negativität, was spricht denn für solche Produkte? Sicherlich ist es zu empfehlen vegane Unternehmen zu unterstützen, trotzdem bieten große Unternehmen, wie Rügenwalder Mühle, viele Vorteile, die auch für Veganer nicht zu vergessen sind. Beginnen wir mit dem wohl offensichtlichen Grund: die Themen Veganismus und Vegetarismus werden in der Gesellschaft präsenter. Beim Einkauf neben dem Lieblingsschnitzel eine pflanzliche Alternative zu sehen resultiert möglicherweise darin, dass sich der Konsument daran erinnert, sich dann informiert und seinen Lebensstil zumindest ein Stück zu verändern.


Aber nicht nur das Thema als solches kommt in der Mitte der Gesellschaft an, auch die Hemmschwelle Alternativen zu probieren wird niedriger. Kunden, die normalerweise die Fleischvariante der Streichwurst kaufen und immer wieder die fleischfreie Sorte von derselben Marke sehen, entscheiden sich vielleicht schneller diese auch zu probieren, weil sie die Marke kennen und ihr vertrauen.


Sobald immer mehr Menschen Veggie-Produkte kaufen, steigt auch die Anzahl der
angebotenen Produkte dieser Kategorie. Das ist das Prinzip von Angebot und Nachfrage: wird ein Produkt in Massen gekauft, werden mehr solcher Lebensmittel produziert und angeboten. Die Rügenwalder Mühle erzielte im Jahr 2020 das erste mal mehr Umsatz mit fleischlosen Alternativen als mit Fleisch und Wurst. Vegane Produkte im Supermarkt werden demnach mehr produziert und sind damit in kleinen Läden auch eher zu finden. Das bedeutet damit auch mehr Zugang und Auswahl für Veganer und Vegetarier und am Ende stetig sinkende Preise für Alternativprodukte.


Beginnt ein Riese Soja- oder Erbsenpatties statt Fleisch zu verkaufen, können es ihm die Konkurrenten gleichtun und das ist der Trend, den der Kunde in den letzten Jahren beobachten konnte. Damit inspirieren sich Produzenten gegenseitig mehr nachhaltigere Produkte anzubieten, die bisherigen Prozesse zu überdenken und nachhaltiger zu produzieren. Das gilt für große, als auch für kleine Unternehmen.


Schlussendlich sind diese Unternehmen besonders deshalb zu unterstützen, weil sie nur durch diese Veränderung den Übergang zu einem nachhaltigeren Unternehmen schaffen können. Auch Unternehmen müssen sich langsam vortasten. Tierprodukte werden nicht gänzlich durch den fleischlosen Trend aus den Regalen verschwinden und somit weiterhin produziert werden. Wie sollen Unternehmen nachhaltiger werden, wenn nicht durch Bewegungen wie die aktuellen?


Durch solche Entwicklungen entwickeln sich Veganismus und Vegetarismus zu einer ernst zu nehmenden Gesellschaftsentwicklung, die dazu beiträgt, dass weniger Tiere leiden müssen und unser Planet geschützt werden kann. Und am Ende sollte es doch vor allem eins: schmecken.


Quellen:
Watson nachhaltigkeit
BWL Lexikon Angebot und Nachfrage