Segen für die Gesundheit, Fluch für die Umwelt – Sonnencreme unter der Lupe

Die Urlaubszeit beginnt bald, damit auch die Sorge um UV-Strahlung. Sonnencreme verbinden viele Menschen mit Erinnerungen aus der Kindheit in der Eltern widerwillen ihre Sprösslinge mit klebriger Lotion einreibten. Über die Notwendigkeit macht unter anderem die Beauty Community in den sozialen Medien immer mehr aufmerksam. Neben dem Stellenwert für Gesundheit und Schönheit ist sie aber auch Gefahr für die Umwelt.

Sonnencreme ist notwendiger Schutz
Was nützt Sonnencreme überhaupt? Viele unterschätzen die Notwendigkeit des Schutzes, denn er wirkt präventiv als auch akut behandelt gegen Hautkrankheiten oder -probleme. Besonders Krebs heben viele Expertinnen hervor. Beautyfans sind dagegen vom Anti Ageing Effekt begeistert. Doch das Thema Vitamin D besorgt Menschen in dieser Thematik. Es besteht die Angst an einem Vitaminmangel zu leiden, sobald Sonnencreme aufgetragen wird. Laut einer Studie aus Baltimore hat diese aber keinen Einfluss auf den Vitaminhaushalt. Vitamin D wird daher mit oder ohne Schutz gleich gut beziehungsweise schlecht aufgebaut. Wichtig ist nebendran, dass Schatten ebenso genutzt wird, um sich vor UV-Strahlung fernzuhalten. Die Vitaminproduktion hindert das nicht. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt insgesamt pro Quadratzentimeter Haut zwei Milligramm Creme zu verwenden, für durchschnittliche Erwachsene ergibt das circa vier Esslöffel.

Korallenriffe in Not aufgrund von Chemikalien
Sonnencreme schadet allerdings den Korallenriffen, auch wenn andere Umwelteinflüsse dazuwirken. Trotzdem empfehlen Forscherinnen die Zusammensetzung der Kosmetik zu verändern. Denn sie ist laut Studien Auslöser der Entstehung von Wasserstoffperoxid in den Meeren, durch Kombination von Inhaltsstoffen und Sonneneinstrahlung, was zu Phytoplankton führt. Ein Gramm Creme verursacht bis zu 463 nM/h Wasserstoffperoxid. Hawaii hat aufgrund dessen als erstes einzelne Inhaltsstoffe bereits verboten, andere Regionen wollen wohl nachziehen. Genauer geht es dabei um Oxybenzone und Octinoxate. Wer kann, verzichtet auf Produkte mit diesen Zutaten beim nächsten Badeurlaub, auch wenn nur am Baggersee. Expert*innen empfehlen im Zuge dessen beispielsweise Zinkoxid oder Titaniumoxid zu verwenden, woraus Produkte auf dem Markt bereits bestehen.

Zunächst offenbar eine Pattsituation, aber nicht aussichtslos: wir müssen uns nicht zwischen Gesundheit und Umweltschutz entscheiden. Krebsrisiko und Hautalterung können mit Alternativen vermieden werden, wodurch Gewässer nicht leiden.

Quellen
Bundesamt für Strahlenschutz (k.J.): UV-Schutz durch Sonnencreme, Bundesamt für Strahlenschutz, [online]:
https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/schutz/sonnencreme/sonnencreme_node.html#:~:text=Soviel%20Sonnencreme%20ist%20n%C3%B6tig&text=Um%20den%20auf%20dem%20Sonnenschutzmittel,Essl%C3%B6ffel%20f%C3%BCr%20den%20ganzen%20K%C3%B6rper.

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Jillonjourney (k.J.): Reef-friendly and sustainable sunscreen , To protect your skin and the environment, [online]: https://jillonjourney.com/sustainable-sunscreen/#6

Oberhofer, Elke (2021): Begünstigt Sonnencreme einen Vitamin-D-Mangel?, Ergebnisse einer US-Studie, in: CME, Springer Medizin, Bd.18, k.Nr., S.28-29.
Raffa, Robert B. et al. (2018): Sunscreen bans: Coral reefs and skin cancer, in: Journal of pharmacy and therapeutics, John Wiley & Sons Ltd., Bd. 44, Nr. 1, S.134-139.

Sánchez-Quiles, David/ Tovar-Sánchez, Antonio (2014): Sunscreens as a source of hydrogen peroxide production in coastal waters, in: Environmental Science and Technology, American Chemical Society, Bd. 48, Nr.16, S.9037-9042.hydrogen peroxide production in coastal waters, in: Environmental Science and Technology, American Chemical Society, Bd. 48, Nr.16, S.9037-9042.

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