Alte Lieblinge passen irgendwann nicht mehr, ob zur Größe oder dem eigenen Stil. Wer die Kleidung nicht verkaufen oder an Freunde verschenken möchte, die sie nicht benötigen, kann sie spenden. Wo und auf was zu achten ist, stellen wir vor.
Für viele sind die Kleidercontainer an der Ecke in der Siedlung der erste Gedanke, wenn es um Spenden geht. Es gibt allerdings deutlich mehr Möglichkeiten, auch die genannten Container sind nicht immer das, was sie versprechen oder was von ihnen erwartet wird. Einige werden ohne Genehmigung aufgestellt oder machen den Anschein einer sozialen Vereinigung anzugehören und verkaufen stattdessen Kleidung in die dritte Welt. Damit missbrauchen sie nicht nur das Vertrauen der Spenderinnen, sie beeinflussen auch lokale Märkte in bedürftigen Kommunen durch niedrige Preise. Neben umsatzorientierten Organisationen ist dafür aber auch ein Grund, dass nur 10% der Spenden in Deutschland verteilt werden können, da es nicht genug Nachfrage gibt, ob die Einrichtung seriös ist oder nicht. Beispielsweise das Rote Kreuz verwendet diese Spenden für wohltätige Projekte, genauer 13,5 Millionen Euro pro Jahr. Außerdem ist anzumerken, dass in einigen Ländern, in die Kleidung aus Deutschland exportiert wird, die Textilbranche nicht ausreicht um alle Bürgerinnen zu versorgen. Mit diesen kritischen Punkten im Hinterkopf sollte die Wahl der Organisation fallen.
Diese Kriterien sind Hinweise auf fehlende Seriosität von Containern und Co.:
1. Wenige Informationen zur Organisation und Verwendung der Spenden
2. Unseriöses Auftreten und unbekannte Logos
3. Nicht vergebene oder ausländische Telefonnummern als Kontaktpunkte
4. Keine sachliche Spendenaufforderung sondern emotionale und aggressive Kommunikation
5. Aufstellen von Kisten vor der Tür und Verteilen von Flyern in Briefkasten
Hier sind einige Organisationen und Geschäfte im Raum Ulm, durch die Kleidung und Hilfe an Bedürftige geht:
1. Kleidercontainer der Entsorgungsbetriebe Ulm, mit Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen, “bvse-”Siegel, “FairWertung” oder “faircollect” 2. DRK-Kleiderläden z.B. in der Kleideroase Ulm
3. Sozialkaufhaus Büchsengasse 25
4. Neue Arbeit gGmbH
5. Förderkreis für werdende Mütter in Bedrängnis e.V.
6. Flüchtlingsrat Ulm/Alb-Donau
7. Oxfam Ulm
8. Flohmärkte
9. Facebookgruppen
10. Interne Tauschkisten von Elterngruppen und sozialpädagogische Einrichtungen
Wichtig ist aber immer, dass die Spenden noch gut erhalten sind, sprich, dass eine andere Person Hose und Co. noch eine Weile gut tragen kann. Hartnäckige Flecken, fehlende Knöpfe, abgebrochene Absätze, Risse oder abgetragene Stoffe sind ein no go. All das findet in städtischen Entsorgungsbetrieben ein besseres Zuhause. Übrigens: wie ihr entscheiden könnt, was dem Kleiderschrank weichen soll, zeigt unser Artikel zu Capsule Wardrobes
Zweifelhafte Container sind Schnee von gestern, dabei gibt es viele Standorte in Ulm, die sich über gut erhaltene und geliebte Kleidung freuen und sie ordentlich verteilen. Dabei muss jedoch bedacht werden, dass diese Liste aufgrund unserer Recherche als gut geeignet eingestuft werden kann, was nicht bedeutet, dass Informationen fehlen, ob die Organisation wirklich das leisten, was sie versprechen. Ein Blick auf die Webseiten der Betreiber lohnt sich.
Quellen:
DRK Ulm (k.J.): Kleiderspende, so einfach ist Helfen, [online]: https://www.drk-ulm.de/helfen-und-spenden/helfen-und-spenden/kleiderspende.html.
Engagiert in Ulm (k.J.): Sachspenden, [online]: https://engagiert-in-ulm.de/sachspenden.
Landzettel, Ann-Kathrin/ Zehrfeld, Claudia (23.11.2022): Altkleider-Abzocke: Welche Container Sie meiden sollten, T-Online, [online]:
https://www.t-online.de/leben/id_75127466/altkleidercontainer-abzocke-welche-sammelstellen-sie-meiden-sollten.html.
Oxfam (k.J.): Oxfam Fashionshop Ulm, [online]: https://shops.oxfam.de/shops/ulm
Stadt Ulm (k.J.): Wohin mit den Altkleidern?, [online]:
https://www.ulm.de/aktuelle-meldungen/z%C3%B6a/november-2022/abfallvermeidung_woc he_2022_11.
Wrede, Insa (27.11.2018): Der Altkleider-Wahnsinn: Mit Spenden Schlechtes tun, Deutsche Welle, [online]:
https://www.dw.com/de/der-altkleider-wahnsinn-mit-spenden-schlechtes-tun/a-46450796.
