“Die essen nur Gras und sind hochnäsig!” – 4 Veganer-Vorurteile unter der Lupe

Wir haben sie alle schon gehört oder selbst mal gedacht: Mythen über Veganer. Aber was ist dran an den Vorurteilen, versteckt sich vielleicht doch die eine oder andere Wahrheit dahinter?


Vorurteil 1: Veganer bekommen nicht genug Proteine

Kein Fleisch, kein Fisch und keine Eier? Das kann ja nicht gesund sein. Und ob! Auch ohne tierische Proteine bekommt der menschliche Körper genug Proteine, genauso wie Kühe oder Schweine, denn die essen auch nur Getreide oder Hülsenfrüchte. Veganer müssen aber nicht zum Proteinshake greifen. Hülsenfrüchte wie Soja, Linsen oder Bohnen sind neben Getreide, Nüssen und Samen die besten pflanzlichen Proteinquellen. Eine abwechslungsreiche Ernährung mit einer großen Auswahl an Proteinen ist dabei wichtig, damit alle essentiellen Aminosäuren abgedeckt werden.


Vorurteil 2: Veganer sind alle dünn und schwach

Wer wenig essen kann, ist zwangsläufig dürr? Eine vegane Ernährung heißt jedoch nicht zwangsläufig, dass nur wenig auf dem Tisch steht. Wenn sich Veganer ausgewogen ernähren und keine einschränkende Ernährungsform befolgen, müssen sie sich keine Sorgen über Mangelernährung oder zu wenig Auswahl machen. Niko Rittenau hat in seinen YouTube Videos und Büchern gute Tipps für Einsteiger oder Veganer, die sich gesünder ernähren möchten.


Vorurteil 3: Veganer sind totale Ernährungsfanatiker

Bei der Umstellung auf eine vegane Ernährung ist es ratsam sich auch mit Nährstoffen zu beschäftigen. Deshalb können Veganer tendenziell etwas mehr über Ernährung wissen, als Andere, die ihre Ernährung noch nie umgestellt haben. Aufgrunddessen sind Veganer jedoch keine Ernährungsexperten und erlauben sich kein Fast Food. Auch Döner, Pizza oder Eis gibt es ohne tierische Produkte, diese sind auch wenn vegan ungesund. Die Versuchung sich weiter mit der eigenen Ernährung zu beschäftigen besteht aber trotzdem.


Vorurteil 4: Veganer holen immer mit der Moralkeule aus

Ob beim Familientreffen oder auf der Straße, Veganer quatschen jeden an und machen deutlich wie wenig sie von Allesessern, sogenannten Omnivoren, halten. Dass ein Verzicht auf Tierprodukte sinnvoll und gut ist, sollte keine Frage sein, denn Leid und Tod zu vermeiden ist zu unterstützen, keine Frage. Natürlich gibt es einige Veganer, die eher aggressiv auftreten, dahinter steht aber in der Regel eine große Sorge um die Tiere und ein Unverständnis gegenüber Menschen, die sich dem Thema nicht öffnen möchten. Viele Veganer leben ihre Überzeugung nur ein Teil wird zu Aktivisten, genauso wie Menschen, die sich für Klimaschutz oder andere politische Fragen einsetzen. Was die meisten Aktivisten erreichen möchten ist ein Thema, das ihnen wichtig ist, auf den Tisch zu bringen und Menschen im guten Sinne etwas mitzugeben.


In einzelnen Vorurteilen steckt ein wenig Wahrheit, den Großteil der Veganer betrifft das allerdings nicht, denn das Wichtigste für sie ist ein friedlicher Umgang mit ihrem Umfeld. Gegenseitiger Austausch und Gespräche ohne den Finger zu heben, helfen dabei Mythen auf den Grund zu gehen. Denn letztendlich sollte erst verstanden werden, wieso der Mensch so isst wie er isst, um miteinander sachlich zu diskutieren und dann voneinander zu lernen.

Quellen:
kup.at
jissn.biomedcentral.com
nikorittenau.com
sciencedirekt.com