Das Problem mit Mikroplastik und wie du es reduzieren kannst

Immer mehr Unternehmen werben mit dem Verzicht auf Mikroplastik, doch was steckt dahinter? Wir verraten euch, warum und für wen Mikroplastik schädlich ist und wie ihr es ganz einfach vermeiden könnt.

Mikroplastik sind, wie der Name schon sagt, kleine Plastikpartikel. Sie werden zum Beispiel in Kosmetika in Peelings, Zahnpasta oder Duschgel verwendet. Das passiert aber ganz bewusst, da die kleinen Teilchen die Haut leicht anrauen sollen, um zum Beispiel trockene Haut zu entfernen. Das Plastik wird dann mitsamt der Kosmetik abgewaschen und erreicht damit das Abwassersystem und möglicherweise Gewässer, wie Flüsse oder das Grundwasser. Laut Greenpeace und dem Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel enthalten Kosmetika mit Mikroplastik ganze 10-15% des schädlichen Inhaltsstoffes. Erkennen kann man Plastik in Kosmetika oder Haushaltsartikel unter anderem unter den Bezeichnungen Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyamid (PA) oder Polyethylenterephtalat (PET).

Auch in der Landwirtschaft werden Plastikplanen zum Schutz der Pflanzen vor Nässe verwendet. Dadurch gelangt Plastik in den Boden, wodurch Mikroorganismen, das Grundwasser und Tiere leiden, da sie damit schädliche Stoffe aufnehmen. Tiere schlucken das Plastik oft, da sie denken es wäre zum Beispiel Plankton. Diese gelangen dann durch die Nahrung in den menschlichen Körper und auch wieder in die Gewässer, wo sie nochmals von Tieren aufgenommen werden. Mikroplastik wandert dadurch in einem Kreislauf von Organismus zu Organismus.

In der Schiffsfahrt entsteht Mikroplastik wenn Schiffe Ware verlieren, oder untergehen. Auch hier wird es wieder vom Wasser weitergetragen und von Tieren aufgenommen. Weil das Plastik eine große Oberfläche hat und trotzdem klein und leicht ist schwimmt es unterhalb der Wasseroberfläche. Somit erreicht es die Flüsse, Seen und am Ende auch das Meer.

Das Mikroplastik kommt also an vielerlei Orten vor und gelangt häufig in einen Kreislauf, wodurch es noch schwieriger wird es wieder loszuwerden. Zwar kann es durch Licht und Wind fragmentiert werden, also zerfallen, trotzdem sind auch diese Teilchen nicht vollständig abbaubar und bleiben für Jahrzehnte bis Jahrhunderte in unseren Böden, Gewässern, Tieren und letztendlich auch in unseren Körpern. Daneben sind sie für uns und unsere Umwelt gesundheitsschädlich.

Doch wie kann man verhindern, dass Mikroplastik freigesetzt wird? Grundsätzlich hilft es so wenig Plastik zu kaufen und zu verwenden wie möglich. Besonders wenn es mit Wasser in Verbindung kommen kann sollte Plastik vermieden werden.

Unsere Tipps, um unsere Umwelt vor Mikroplastik zu schützen:

in der Ernährung

  • auf Lebensmittel eingepackt in Plastik verzichten
  • Getränke in Glasflaschen kaufen oder einen Wasserfilter verwenden
  • das Wasser für die Wanderung in einer Edelstahlflasche mitnehmen

im Badezimmer und der Waschküche

  • plastikfreie Hygieneartikel kaufen, wie Zahnbürsten, Zahnpasta, Zahnseide etc.
  • Kleidung aus synthetischen Materialien möglichst selten waschen
  • natürliche Waschmittel kaufen, oder selbst Waschmittel herstellen
  • beim Putzen zu natürlichen Lappen und Schwämmen greifen
  • Kosmetika ohne Plastikverpackung und Plastik als Inhaltsstoff kaufen, übrigens enthalten besonders Naturkosmetika weniger bis kein Mikroplastik Greenpeace hat eine ausführliche Übersicht über Kosmetikmarken und die Verwendung von Plastik erstellt. Ihr findet sie hier

im Haushalt

  • Jutebeutel statt Plastiktüte zum Einkaufen verwenden
  • Kleidung aus natürlichen Fasern, wie Baumwolle, kaufen
  • Müll richtig trennen, damit das Plastik auch recycelt werden kann
  • Müll sammeln und richtig entsorgen

Quellen:
researchgate.net
wwf.de
froximunworld.de