9 nachhaltige Haushaltstipps von Oma, die heute wieder in sind

Mit dem Jutebeutel zum Markt statt in den Supermarkt gehen und Lebensmittel einfrieren oder einkochen, diese nachhaltigen Alternativen kennt mittlerweile jeder. Aber welche plastikfreien Ideen für den Haushalt hat Oma noch in petto, die sogar gut für den Geldbeutel sind und Zeit sparen?


Jetzt wird´s feucht: Hemden durch Duschdampf bügeln

Jeder kennt es: ein wichtiger Termin steht an, das Lieblingshemd ist total zerknittert und zum Bügeleisen zu greifen dauert einfach zu lange. Multi-Tasking ist die Lösung. Während dem Duschen einfach das Hemd nahe der Dusche an einem Bügel aufhängen und schon sind die Falten weg. Hier ist besonders wichtig, dass das Duschen einige Minuten dauert und sehr heiß ist. Je dünner der Stoff, desto besser funktioniert das Ganze.

Etwas weiß auf schwarz haben: entkalken mit Natron, Essig oder Zitronensäure

Wasserkocher oder Kaffemaschine, alle diese Dinge sind früher oder später voller Kalk, oder wie Oma es auch nennt: den weißen Tod der Küche. Es gibt aber einige Alternativen zu in Plastik verpackten Entkalkern, die oft auch noch Mikroplastik enthalten und schlecht für Gewässer sind. Schon Oma hat früher mit Natron oder Zitronensäure entkalkt.

In den Wasserkocher einfach 1L Wasser und 1TL Zitronensäure, ½TL Natron oder ½ Tasse Essigessenz geben und aufkochen lassen. Danach zweimal klares Wasser kochen lassen und ausschütten, bevor der nächste Tee gebrüht wird.

Kaffeemaschinen können auch mit 1TL Zitronensäure entkalkt werden. Dazu einfach den Wasserbehälter mit Wasser voll machen und die Zitronensäure darin auflösen, bevor die Maschine durchlaufen kann. Am besten auch hier ein bis zweimal zusätzlich durchspülen.

Sauer macht sauber: Spül- und Putzmittel einfach selbst gemacht

Auch zum Putzen von Oberflächen eignet sich Natron, Essig oder Zitronensäure.

Arbeitsflächen, oder Spülen können ganz einfach vom Schmutz befreit werden, indem sie leicht nass gemacht und mit Natron bestreut werden. Nach ein paar Minuten kann alles mit einem sauberen, feuchten Lappen weggewischt werden.

Für flüssiges Putzmittel Zitronen- oder Orangenschalen eine Woche lang in Essig oder neutralem Alkohol, wie Wodka, einlegen und schon kann es losgehen. Schlieren auf Oberflächen gehen übrigens besonders gut mit Alkohol weg.

Waschen mit Grünzeug: Efeu und Kastanien als Waschmittelalternative

Zugegeben, dieser Hack ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, er wirkt aber Wunder. Die Waschmittel sollten immer bis maximal zwei Tage vor dem geplanten Waschen vorbereitet werden und keine längere Zeit rumstehen.

Das Efeu-Waschmittel kann entweder zu einer Flüssigkeit verarbeitet, oder gleich mit in die Wäsche gegeben werden. Für eine Trommel voll Wäsche zwischen 5 und 8 mittelgroße, frische Efeublätter in den Händen rollen, sodass sie geknickt sind und die Säfte rauslaufen können. Dann einfach in ein Wäschenetz geben und in die Wäschetrommel geben. Die Wäsche sollte dann frisch und sauber riechen und natürlich schmutzfrei sein. Das flüssige Waschmittel wird aus 300ml heißem Wasser und einer handvoll Efeublättern (25-35g) hergestellt. Die Blättern müssen jetzt zerkleinert werden und werden dann in ein Schraubglas gegeben, worin sie mit dem Wasser übergossen werden. Danach sollte das Glas geschlossen werden und über Nach ruhen. Sobald die Flüssigkeit beim Schütteln Schaum bildet ist das Waschmittel fertig. Jetzt muss es nur noch abgegossen werden.

Kastanien eignen sich genauso gut zum Waschen, hier ist aber mehr Planung gefragt, denn sie können nur im Herbst gesammelt werden. Dazu einfach 10 mittelgroße Kastanien waschen, zerkleinern und über Nacht in einem Glas Wasser einweichen lassen. Sobald das Wasser trüb ist können die Stückchen rausgesiebt werden.

Schwaben Hack Nr.1: alte Klamotten als Putzlappen verwenden

Manche kennen es von zuhause, sobald Shirts Löcher haben, oder verfärbt sind werden sie zum Putzen verwendet. Wir empfehlen das aber nur mit den Klamotten zu machen, die ihr auch sicher nicht mehr verkaufen oder spenden könnt. Als Putzlumpen zu enden sollte also die allerletze Phase im Leben eines Kleidungsstücks sein. Alte T-Shirts eignen sich am Besten und können auch in kleinere Tücher geschnitten werden. Durch ihre Beschaffenheit sammeln sie viel Schmutz auf, aber Achtung, alte Stoffe neigen dazu kleine Fasern zu verlieren, probiert deshalb vorher aus, ob euer Stöffchen geeignet ist.

Urban Gardening: DIY Gemüse aus dem Mini-Hochbeet

Auf Berliner Balkonen sind sie gerne gesehen, jetzt hat sie fast jeder: Hochbeete. Sie können aus alten Kisten selbst gebaut, oder im Baumarkt gekauft werden. Es besteht aus vier Schichten: unten sollten Äste und Steine platziert werden, darauf Laub und Küchenabfälle, getoppt mit Kompost und Gras und zum Schluss Erde speziell für den Gemüseanbau. Echte Home-Gardener raten dazu das Beet vor dem ersten Benutzen wenige Wochen stehen zu lassen und immer wieder zu füttern. Im Internet gibt es einige Tutorials, damit das erste Anzüchten auch sicher klappt.

Lass das mal die Würmer machen: Mini-Kompost für die Wohnung

Der Kompost im Hochbeet kann in einer Wurmkiste gewonnen werden. Ja, richtig gelesen, in einer Wurmkiste! Auch die können selbst gebaut oder für wenig Geld gekauft werden und eignen sich optimal für Wohnungen und Balkone. Würmer erledigen dann den Rest und machen aus Küchenabfällen tolle Erde für das Hochbeet oder die Küchenkräuter. Wem das zu eklig ist kann auch einen Community-Kompost im eigenen Stadtteil benutzen. Die gibt es mittlerweile immer häufiger.

Jetzt wird geroasted: Eingebranntes und Rost von Backblech und Pfanne entfernen

Irgendwann ist es soweit und die Pfanne oder das Backblech sind völlig dreckig. Auch hier kann Natron und etwas Wasser helfen. Einfach mehrere Stunden einweichen lassen und mit einer harten Bürste, oder Stahlschwamm einreiben.

Oma schwört übrigens auch auf Salz für dreckige Teflonpfannen. Konventionelles Spülmittel und Ölreste verkleben die Poren und dadurch lässt sich die Pfanne scheinbar kaum reinigen. Die Pfanneninnenseite muss laut Oma mit circa 0,5cm Salz bestreut und so lange auf den Herd gestellt werden bis das Salz heiß wird. Danach das Salz entfernen, die Pfanne gut abspülen und trocken reiben.

Einmal auffüllen, bitte!: alte Gläser als Pfanzentöpfe oder Kerzengläser

Alte Gläser oder Weinflaschen sind mittlerweile als Kerzenhalter zu Statements in hippen Kneipen geworden. Was noch gestern Eintopf oder Oliven haltbar gemacht hat, kann heute schon ein neues Zuhause für Küchenkräuter sein. Auch Wachsreste können ganz einfach eingeschmolzen und zusammen mit einer dicken Schnur als Docht in das Glas gegeben werden.

Nachhaltigkeit ist ganz einfach, wenn man sich nur zu helfen weiß. Unsere Omas schwören jedenfalls auf diese Tipps, denn das meiste, was dazu benötigt wird, hat jeder zuhause. Große Mengen Natron oder Essig können übrigens in Unverpackt Läden oder Online in Großpackungen gekauft werden, was nochmal Plastik einspart und auf die Menge günstiger ist. Es lohnt sich das eine oder andere einfach mal auszuprobieren.